Budapest, Ungarn

Puskás Aréna, Budapest

Zu unseren bedeutendsten Referenzen zählt die neue Puskás Aréna in Budapest. Das 550 Millionen Euro teure Stadion wurde 2019 als Nachfolger des legendären Ferenc-Puskás-Stadions von 1953 fertiggestellt und bietet mehr als 67.000 Sitzplätze. Die imposante Architektur wird dabei durch die expressiv aufragenden Pylone bestimmt, die ganz bewusst an die charakteristische Ästhetik des alten Stadions anknüpfen.

Um den nach Entwürfen von György Skardelli vom Budapester Architekturbüro KÖZTI realisierten Neubau fertigzustellen, waren täglich rund 700 Mitarbeiter auf der Baustelle tätig. Mit daran beteiligt war das Stahlbauunternehmen Bayer Construct, das von der ungarischen Regierung mit der Umsetzung der Stahlbetonkonstruktion beauftragt worden war. Zu den wichtigsten Teilabschnitten zählte dabei die Fertigstellung der insgesamt 64 Stahlbetonelemente, die gemeinsam das Stadiondach tragen. Da der Transport der neun Meter langen, 2,5 Meter breiten und 60 Tonnen schweren Träger nur sehr schwer umsetzbar gewesen wäre, wurden die Elemente komplett vor Ort gefertigt. Als große Herausforderung erwies sich dabei die Einhaltung der engen Zeitvorgaben in Kombination mit der unerwartet schlechten Witterung. Erschwerend kam hinzu, dass die Konstruktion des Stahldaches teilweise schon abgeschlossen war, letztlich aber erst nach Fertigstellung der Stahlträger implementiert werden konnte.

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Um in dieser angespannten Situation in kurzer Zeit eine mobile Lösung zur beschleunigten Erhärtung der Elemente zu erhalten, haben wir innerhalb von zwei Wochen eine projektspezifische Anlage mit einem leistungsfähigen Niederdruckdampferzeuger entwickelt, die exakt auf die vorgegebene Schalung abgestimmt ist. Nach der Montage des Kessels und der Installation sämtlicher Rohrleitungen und Dampfventile sowie einer eingehenden Schulung der Mitarbeiter von Bayer Construct konnte unser Kunde damit sofort loslegen und die 64 Elemente innerhalb von weniger als vier Wochen fertigstellen. Im Ergebnis gelang es damit, das Projekt deutlich kostengünstiger und energiesparender umzusetzen und sogar sieben Wochen vor dem vereinbarten Termin zu übergeben.

Der Vorteil der eingesetzten Technik liegt auf der Hand: Während traditionelle Dampfkessel während der Aufheizphase und im Betrieb hohe Energiemengen erfordern, um das Wasser zu verdampfen, liefern die eingesetzten Dampfgeneratoren von CureTec innerhalb von Sekunden Dampf. Und sie sind nur dann in Betrieb, wenn aktuell Feuchtigkeit benötigt wird. Für eine maximale Effizienz wird das zur Dampferzeugung verwandte Prozesswasser direkt in den Brennraum geführt und geht sofort in die Dampfphase über. Zuvor wird das Prozesswasser bereits zur Kühlung aller am Verbrennungsprozess beteiligten Komponenten eingesetzt und dadurch vorgewärmt. Ebenso werden auch die Abgase zur Dampferzeugung genutzt. Im Zusammenspiel ergibt sich damit ein Wirkungsgrad von 98 Prozent.

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Die konkrete Auslegung der Anlage wurde maßgeblich durch die Größe und Form der Stahlbetonträger und damit durch die Architektur und die Statik des Daches bestimmt. Im Rahmen der Umsetzung wurde der Beton zunächst in die vorab entwickelte Schalung gegossen und dann an festgelegten Punkten sechs bis sieben Stunden lang mit einer in Abhängigkeit von dem gewählten Beton und der vorliegenden Witterung berechneten Menge an Dampf beaufschlagt. Die umgebende Zeltkonstruktion bot dabei einen abgeschlossenen Raum mit optimiertem Klima zur kontrollierten Betonerhärtung.

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